Online Shopping: Interaktive Videos pushen Verkaufszahlen

Es ist kein Geheimnis, dass Online Shopping das traditionelle Einkaufen seit langem in den Schatten gestellt hat. Der Wettbewerb wird immer stärker in der virtuellen Welt und Online Shops müssen stetig neue Möglichkeiten finden um Traffic zu generieren und zugleich die „Conversion Rate“ (Interesse in Verkauf umwandeln) zu erhöhen. Wie so oft im online Geschäft bietet die richtige Technik einen Lösungsansatz: Potentielle Kunden werden mit neuen Funktionen und interaktiven Tools angelockt.

Einige Shop Betreiber nutzen mittlerweile das Videoportal Youtube um ihre Produkte besser anzupreisen. Ein kurzer Film mit interaktiven Elementen soll eine Brücke zwischen Werbung und Abverkauf bilden. „Shoppable Videos“ integrieren Elemente des direkten Verkaufs in Werbevideos, welche in den sozialen Medien oder auf der eigenen Seite publiziert werden, um mit potentiellen Kunden zu interagieren und Verkäufe zu generieren.

Wie funktioniert das genau?

Mit der Nutzung von sogenannten „Annotations“ (interaktive Kommentare/Anwendungen), die in Youtube Videos eingebunden werden. So können nähere Informationen zum Video sowie Links zu externen Seiten eingebaut werden. Klickt der potentielle Kunde auf einen solchen Link, stoppt das Video automatisch im Hintergrund.

Mobile Endgeräte sind bisher jedoch noch nicht kompatibel mit der „Annotations“ Funktion.

Best-Practice Beispiel: ASOS

Die britische Online Modekette ASOS zeigt wie ein interaktives Shopping Video – eingebettet in das gesamte Marketingkonzept – aussehen kann. In Zusammenarbeit mit der Firma Wirewax (spezialisiert auf interaktive Videotools) hat ASOS ein interaktives Shoppingvideo entwickelt, welches der Konkurrenz einen Schritt voraus ist.

In dem Video präsentiert eine ASOS Mitarbeiterin ihre 3 Lieblings Sommeroutfits in einer heimischen Umgebung. Während der Präsentation der einzelnen Teile des Looks, hat der Zuschauer die Möglichkeit das Video per Klick auf das „Objekt der Begierde“ anzuhalten.

Es öffnet sich ein Fenster mit den einzelnen Produkten und Accessoires zu dem Outfit. Klickt der potentielle Kunde auf ein Produkt, öffnet sich ein neues Tab mit der jeweiligen Produktseite des ASOS Shops. Bei Schließen des Fensters, läuft das Video automatisch weiter.

Eine Win-Win Situation für Kunde und Shop

ASOS verbindet so die Bewerbung seiner Produkte direkt mit den Distributionskanälen. Getragen und inszeniert wird die Produktpräsentation von einer ASOS Mitarbeiterin, was die Kommunikation authentisch macht. Außerdem kann der Online Shop auf diese Weise ausgewählte Produkte in kurzer Zeit nutzerfreundlich präsentieren und direkt zum Kauf anbieten. Die persönliche Beratung – eine der Schwachstellen des E-Commerce – wird somit wieder ein klein wenig verbessert. Die individuelle Interaktion motiviert potentielle Kunden mit geringerem Aufwand zum Käufer zu werden, denn sie müssen keinen weiteren Suchaufwand betreiben um zum gerade gesehenen Produkt zu gelangen.

Fazit

Annotations revolutionieren zwar nicht das Online Geschäft, jedoch bieten sie eine relativ einfache Möglichkeit die Conversion Rate und die Effizienz von Werbevideos zu verbessern. Wer dieses Potenzial noch weiter ausschöpfen möchte, sollte wie ASOS mit Spezialisten zusammenarbeiten um maßgeschneiderte Lösungen für sein Online Geschäft zu finden.

So bleiben nur noch zwei Fragen unbeantwortet: Wie können interaktive Video Tools in anderen Branchen effektiv eingesetzt werden und wann sind die Funktionen auch endlich für Smartphones und Tablets verfügbar?

Bilder: ishp Cosulting, ASOS